Was ist ein Legacy-System?

Legacy-system

Der Begriff Legacy-System bezeichnet alte oder veraltete Systeme, Technologien oder Softwareanwendungen, die eine Organisation weiter nutzt, weil sie noch immer die Funktionen erfüllen, für die sie ursprünglich gedacht waren. Im Allgemeinen gibt es für Legacy-Systeme keinen Support und keine Wartung mehr und sie sind mit Blick auf Wachstum eingeschränkt. Sie können jedoch nicht ohne weiteres ersetzt werden.

Da sich Unternehmen aufgrund von Veränderungen in der Wirtschaft, neuen Gesetzen, Marktbedingungen, Management, Umstrukturierungen usw. ständig weiterentwickeln, neigen Systeme dazu, mit der Zeit zu veralten. Zum Anpassen an all diese Veränderungen entwickeln sich auch IT-Systeme ständig weiter. Das macht es für IT-Verantwortliche schwierig, einen vollen Überblick über das System zu behalten, da Anpassungen und Aktualisierungen oft von verschiedenen Personen im Laufe der Zeit ausgeführt werden.

Legacy-Systeme sind in einem Unternehmen oft unverzichtbar. Das ist zweifellos einer der Hauptgründe dafür, dass Legacy-Systeme in Unternehmen immer noch weit verbreitet sind. IT-Verantwortlichen müssen deshalb analysieren, welche Legacy-Systeme es im Unternehmen gibt und inwieweit es sich lohnt, sie beizubehalten. Im Allgemeinen sind Legacy-Systeme kritisch für die tägliche Arbeit im Unternehmen. Deshalb muss ihre Migration und Ablösung sorgfältig bewertet und geplant werden, um potenzielle Risiken zu minimieren.

Arten von Legacy-Systemen

Unternehmen können anhand verschiedener Aspekte feststellen, ob sie ein Legacy-System oder eine Legacy-Anwendung verwenden. Weil Systeme aus verschiedenen Gründen veraltet sein können. Zum Beispiel, weil der Hersteller des Systems das Produkt einstellt, was als EOL oder End-of-Life Legacy System bezeichnet wird. Das Produkt existiert nicht mehr, folglich gibt es auch keinen Support mehr. Systeme können auch veraltet sein, weil sie nicht mehr aktualisiert werden, weil sie stark gepatcht sind, weil sie nicht skaliert werden können oder weil es im Unternehmen keine qualifizierten Mitarbeiter gibt, die wissen, wie sie funktionieren.

Warum werden Legacy-Systeme weiterhin verwendet? 

IT-Systeme haben in der Regel eine lange Lebensdauer, aber die Technik entwickelt sich sehr schnell weiter. Aus diesem Grund sind Systeme oft veraltet, bevor Unternehmen bereit sind, sie zu ändern. Oft behalten Unternehmen Legacy-Systeme über Jahre hinweg im Einsatz. Unternehmen können sie aus verschiedenen Gründen weiterhin verwenden, wie etwa:

  • Het systeem voorziet nog steeds in een bedrijfsbehoefte of het is een bedrijfskritisch.
  • Sie erfüllen nach wie vor einen geschäftlichen Bedarf oder sind geschäftskritische Systeme.
  • Es handelt sich um eine alte Investition in Technologie, die sich noch nicht ausgezahlt hat. Die Einführung von IT-Systemen in einem Unternehmen ist teuer. Daher müssen Unternehmen sie eine bestimmte Zeit lang einsetzen, um ihre Investitionen wieder hereinzuholen. 
  • Die Ablösung eines Legacy-Systems erfordert die Investition erheblicher Mittel – Geld, Zeit und Personal –, die Unternehmen nicht immer tragen können.
  • Dem Unternehmen mangelt es an IT-Know-how zum Migrieren des Legacy-Systems.
  • Unternehmen fehlen oft die technischen Spezifikationen, um ein neues System mit denselben Funktionen wie das Legacy-System zu entwickeln. Das ist häufig darauf zurückzuführen, dass Systeme während ihrer Lebensdauer in der Regel von vielen Personen geändert werden, um sie an die spezifischen Bedürfnisse des Unternehmens anzupassen.
  • Die Organisation möchte es nicht ersetzen.

Was sind die größten Herausforderungen beim Umstieg von einem Legacy-System auf ein neues System?

Die Ablösung und Migration von Legacy-Systemen steht ganz oben auf der Liste der kritischen Elemente in Unternehmen. Die Ablösung eines Legacy-Systems ist schwierig, kostspielig und zeitaufwendig. Deshalb ist es entscheidend, wichtige Aspekte zu bewerten, wie z. B. den Zustand des Legacy-Systems, die Anforderungen des Unternehmens oder die akzeptablen Risiken.

Kosten

Die Beibehaltung eines Legacy-Systems kann in manchen Fällen teuer werden, aber auch die Kosten für seine Ablösung können hoch sein. Wichtig ist, das Migrationsprojekt richtig zu bewerten und zu planen, damit die Kosten nicht in die Höhe schnellen. So kann etwa die Tatsache, dass bestimmte Geschäftsprozesse in der Regel an IT-Systeme angepasst werden müssen, um Schwächen des Systems zu überwinden, zu erheblichen Kosten und unvorhersehbaren Folgen führen.

Technische Spezifikationen

Eines der Hauptrisiken bei der Ablösung eines Legacy-Systems besteht darin, dass das neue System nicht den Anforderungen des Unternehmens entspricht. Das ist oft auf fehlende technische Spezifikationen des veralteten Systems zurückzuführen. Das kann zu Fehlern oder Änderungen in den Geschäftsregeln führen, die in der Software spezifiziert sind, was den Verlust wichtiger Daten oder Funktionen zur Folge haben kann. Es ist generell schwierig, ein neues System mit denselben Merkmalen und Funktionen wie das Legacy-System zu entwickeln. Wurde das Legacy-System mit einer veralteten Programmiersprache oder Technologie erstellt, kann es außerdem schwierig sein, qualifizierte Fachkräfte für die Migration zu finden.

Datenschutz

Datenschutz ist ein Muss – alle Daten müssen ordnungsgemäß migriert werden, um Datenverluste zu vermeiden. Unternehmen müssen deshalb sicherstellen, dass alle Daten sicher extrahiert werden können, dass Kompatibilität zwischen alten und neuen Formaten gewährleistet ist, und sie müssen sich die Zeit nehmen, die Daten zu testen und zu überprüfen.

Benutzererfahrung

Eine weitere Herausforderung, die oft übersehen wird, ist Benutzererfahrung. Bei der Planung einer Migration zu einem neuen System sollten sich alle Beteiligten in einem gewissen Grad einbezogen fühlen. Manche Legacy-Nutzer sind mit Blick auf Änderungen womöglich zögerlich. Die Berücksichtigung ihres Feedbacks kann helfen, eine Lösung bereitzustellen, mit der sie sich wohler fühlen.

Die richtige Bewertung all dieser Aspekte hilft Unternehmen bei der Entscheidung, welche Option für ihr Unternehmen am besten geeignet ist: die veraltete Software oder das veraltete System durch ein neues ersetzen, es in die Cloud verlagern oder einen Teil der Systemarchitektur umbauen oder verbessern.

Was sind die größten Risiken und Probleme bei Beibehaltung eines Legacy-Systems?

Wenn Legacy-Systeme für ein Unternehmen von entscheidender Bedeutung sind, ist es wichtig, von Zeit zu Zeit Sicherheits- und Leistungsaudits durchzuführen. Denn trotz der zahlreichen Gründe, ein Legacy-System beizubehalten, sind auch diverse potenzielle Risiken und Probleme zu beachten. 

  • Kompatibilität. Da veraltete Technologien verwendet werden, kann das Legacy-System mit neuen Systemen oder Technologien, die für das Unternehmen ebenfalls wichtig sind, inkompatibel werden. Infolgedessen kommen Abteilungen, die Legacy-Systeme einsetzen, möglicherweise nicht alle Funktionen zugute, die neue Systeme bieten.
  • Support. Wenn der Anbieter das System oder die Software, die Ihr Unternehmen verwendet, nicht mehr vertreibt und auch keinen Support mehr dafür anbietet, ist es unwahrscheinlich, dass er bei einem Problem helfen kann.
  • Datensilos. Legacy-Systeme sind in der Regel nicht für die Integration mit neueren Systemen ausgelegt und isolieren Daten von anderen Systemen.
  • Sicherheit. Der Mangel an Support, Aktualisierungen oder Wartung sowie die Tatsache, dass alte Sicherheitsprotokolle und -standards verwendet werden, führt dazu, dass Patches erstellt werden, die zu Sicherheitslücken führen können. Das kann auch die Einhaltung geltender Vorschriften erschweren.
  • Leistung und Produktivität. Legacy-Systeme werden mit der Zeit immer langsamer, somit können Leistung, Effizienz und Produktivität ebenfalls abnehmen.
  • Wartungskosten und Wettbewerbsfähigkeit. Das Beibehalten eines Legacy-Systems bedeutet, Geld in eine IT-Ressource zu investieren, die früher oder später abgelöst werden muss.

Migration von Legacy-Systemen in die Cloud

Mit einer Private-Cloud-Umgebung ist die Migration von Legacy-Systemen und -Anwendungen in die Cloud einfacher. Anders als die meisten Public-Cloud-Lösungen gestattet eine private Cloud spezifischere und benutzerdefinierte Konfigurationen. Das erleichtert die Migration und ermöglicht es, Legacy-Anwendungen bei Bedarf unverändert auszuführen. 

Durch Migration von Legacy-Anwendungen aus einem On-Premise-Rechenzentrum in eine private Cloud profitieren Unternehmen von der Skalierbarkeit von Cloud-Umgebungen und können gleichzeitig individuelle Konfigurationen beibehalten. Außerdem können sie so Kosten optimieren. In der Regel ist es möglich, eine virtualisierte Umgebung bereitzustellen, die die ursprüngliche Umgebung größtenteils simuliert. Es ist sogar möglich, sehr alte Betriebssysteme (Windows XP, Windows 2000) zu verwenden und zu einer Private-Cloud-Anwendung zu wechseln, die Hardwareschlüssel erfordert – eine Methode, die oft zur Validierung der Lizenzen von Anwendungen verwendet wurde.

Datenmigration

Datenmigration ist bei der Aktualisierung und Migration eines Legacy-Systems von entscheidender Bedeutung. Für eine erfolgreiche Datenmigration ist Folgendes wichtig:

  • Sicherstellen, dass alle vorhandenen Daten sicher extrahiert werden können.
  • Transformieren von Daten zur Anpassung an die neuen Formate.
  • Bereinigen von Daten zum Vermeiden potenzieller Qualitätsprobleme (unvollständige, doppelte oder nicht richtig formatierte Daten).
  • Importieren einer Reihe von Daten, um auf Fehler zu testen und um zu gewährleisten, dass die Migration wie geplant verläuft, bevor alle Daten in das neue System geladen werden.

Legacy-Anwendungen sind für Unternehmen oft geschäftskritisch. Somit muss die Migration von Legacy-Systemen in die Cloud sorgfältig beurteilt und geplant werden. Wenn Sie auf der Suche nach einer Cloud-Hosting-Lösung für Ihre Legacy-Anwendungen sind, können unsere Experten Ihnen sicher helfen. Zögern Sie nicht, sich für ein individuelles Angebot an uns zu wenden.